Konflikte innerhalb der Familie sind wie das Amen in der Kirche – sie gehören einfach dazu. 

Daher macht es Sinn, wenn wir Frieden mit den Unumgänglichen schließen. Und unsere Energie besser darauf verwenden, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir mit diesen Konflikten umgehen möchten. 

In diesem Beitrag stelle ich dir meine Top 7 Tipps für eine neue Konfliktkultur vor.  

Was für mich nichts weniger ist als ein feiner, aber essenzieller Beitrag für eine friedvollere Welt von Morgen- 

Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn wir eine Generation von Machthabern und Politkern hätten, die LUST hätten auf Konfliktklärung?

Wäre ziemlich geil, oder?

ICH glaube: DU kannst etwas dazu beitragen!

Was meinst du?

1) Wo Bindung ist, ist Reibung

Werfe zunächst einen Blick auf deine Bewertung auf Konflikte. Denn wenn du einfach nur angenervt bist – wirkt das. Wenn du mit einer inneren Haltung in die Konfliktklärung kommst von: hey, spannend, was hier passiert. Lasst uns gemeinsam drauf schauen – wirkt das auch!

2) Konflikte nicht sofort lösen

Lass den Anspruch los, dass der Konflikt sofort geklärt werden muss. Es ist viel sinnvoller sich Zeit zu nehmen, bis die Gemüter wieder runtergekocht sind. Und bis vor allem du Gelegenheit hattest, objektiver auf die Angelegenheit zu blicken, um dann entsprechend moderieren zu können. 

3) Werte statt Regeln

Setzt euch als Familie zusammen und definiert eure 3 bis max. 5 wichtigsten Polarsterne (Werte). Diesen Werten könnt ihr dann viele einzelne Regeln zuordnen. Das befreit uns Eltern von der Polizeiarbeit. Denn wir sitzen alle in einem Boot. Mit derselben Ausrichtung. Und mit einem Fixpunkt, der uns selbst in den dunkelsten Stunden leiten kann. 

So wird aus: Hey! hier wird nicht geschlagen!

Findest du das steht unter unserem Stern „Wertschätzung?“

4) Lösungen selbst erarbeiten lassen

Gib ihm die Zeit es selbst zu machen – ein alter Leitsatz aus der Babyzeit, der auch mit zunehmendem Alter nicht an Bedeutung verliert. Denn aus der Lernpsychologie ist bekannt, dass selbsterarbeitete Lösungen zu nachhaltigerem Lernerfolg führen. 

„Wie sagt man?“ oder: „Ich erwarte, dass du dich entschuldigst“ führt zu keinem Lernerfolg. 

Ja es IST anstrengender und auch langatmiger Kinder in diesem Prozess zu begleiten. 

Aber wenn du dann irgendwann an der Türe deines Kinderzimmers eine Unterhaltung wie die folgende überhörst, weißt du, dass es sich lohnt: 

Mala zu ihrer Freundin: hey, ich find das voll blöd, dass du mir einfach die Barbie wegnimmst. Wie würde es DIR denn gehen, wenn ich das bei dir machen würde? – Ich wünsche mir, dass wir uns absprechen. Du kannst sie dir schon leihen, aber ich will gefragt werden, ok?“

BOOOM! Sternstunden zum Einfrieren!

5) Konsequenzen?

Braucht es Konsequenzen? Hand aufs Herz: vor 5 Jahren hätte ich noch gesagt: Konsequenzen sind in Watte gepackte Strafen und daher zu unterlassen. Je älter meine Kinder wurden, … desto mehr wurde auch ICH ganz persönlich mit dieser Frage konfrontiert. Daher habe ich folgende Orientierungshilfe für dich: 

Eine neue Konfliktkultur 1

6) Macht´s euch schön. 

Klassische Konditionierung funktioniert! Also lasst sie uns konstruktiv nutzen: Wenn deine Kinder ein gutes Gefühl mit Konfliktklärung verbinden, werden sie Lust haben, es zu wiederholen. 

daher: achte auf ein gutes Setting. Macht es euch schön – bspw. mit einem Drink oder schöner Musik. 

7) So lange wie nötig, so kurz wie möglich!

Kannst du dich noch an die Moralpredigen deiner Kindheit erinnern? Ist irgendetwas davon hängen geblieben? – bei mir nicht! Daher: halte dich kurz! Überlege dir am besten im Voraus wie du deine Botschaft in 2 – 3 Sätzen an das Kind bringen kannst. Und dann schließe es zügig ab! Und stell dich darauf ein, dass du es wiederholen müssen wirst 😉 

Wie würde die Welt von Morgen wohl aussehen, wenn sie von Erwachsenen geführt würde, die LUST haben auf Konfliktklärung? Weil sie ERFAHREN haben, dass dadurch Verbindung entsteht. Weil sie FÜHLEN, dass sie mit ihrer Perspektive wichtig und gesehen sind, unabhängig davon, ob sie Recht behalten. 

Ich glaube an diese neue Welt. 

Und ich glaube, dass es in unseren Händen liegt.